Wie sollte ein Probetraining ablaufen?

geschätzte Lesezeit: 1 Minuten, 58 Sekunden


Es stellt sich die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, ein Probetraining durchzuführen, wenn sich ein Kind dazu entscheidet Fußball zu spielen. Sicherlich scheint dies im jungen Kinderalter (Bambini, F-Jugend) nicht sinnvoll. Hier sollte man froh darüber sein, daß sich Kinder zunächst einmal überhaupt für den Fußballsport entscheiden. Bei kleineren Vereinen wird man mit Sicherheit auch bei älteren Mannschaften von der Durchführung eines solchen Trainings absehen, weil ganz einfach die Spieler fehlen. Bei größeren Vereinen – wobei nicht namentlich größere Vereine gemeint sind, sondern zahlenmäßig große – wird man nicht umhin kommen, ein Probetraining durchzuführen.

Hier muß man unterscheiden, ob es sich um ein Probetraining (oder “Schnuppertraining”) vor der Saison handelt, bei dem gleichzeitig mehrere Spieler teilnehmen oder ob lediglich nur ein Spieler während der Saison zum Training kommt. Vor der Saison werden auf jeden Fall gänzlich andere Anforderungen gestellt. Hier sollte man die in der Saison gestellten Anforderungen simulieren (was natürlich im Training nie zu 100 % erfolgen kann). D. h. das Training sollte den gestiegenen Erwartungen entsprechen, um als Trainer abschätzen zu können, ob ein Spieler eine Verstärkung darstellt oder nicht. Spieler, die einen positiven Eindruck hinterlassen haben, sollen ruhig noch ein oder zwei weitere Male zum Training kommen.

Kommt ein Spieler während der laufenden Saison und möchte sich anmelden, dann sollte man als Trainer vorsichtig agieren. Zunächst einmal muß man erfragen, aus welchem Grund der Spieler den Verein wechseln möchte. Sollte er vorher noch nie im Verein gespielt haben, erübrigt sich diese Frage natürlich. Prinzipiell muß man vorsichtig sein, wenn man einen Spieler mittrainieren läßt, der bei einem anderen Verein angemeldet ist. Sollte sich der Spieler während des Trainings verletzen, dann stehen einem erste Probleme ins Haus. Eine Absprache mit dem “abgebenden” Verein ist hier zwingend erforderlich. Dies kann entweder persönlich erfolgen oder aber man verlangt von dem Spieler, daß er ein Schreiben seines Vereins mitbringt, in dem dieser Verein ausdrücklich bekundet, daß von seiner Seite nichts gegen ein Probetraining bei einem anderen Verein spricht. Somit ist man abgesichert.

Dann sollte man den Spieler natürlich nicht nur einmal mittrainieren lassen, sondern mehrmals. Jeder Mensch kann einen schlechten Tag haben. Sollte der Spieler im Probetraining einen solchen schlechten Tag erwischt haben, dann wird man als Trainer entscheiden, daß der Spieler untauglich ist, wobei er ja eigentlich unter normalen Voraussetzungen (Mitspieler sind ihm bekannt, keinen schlechten Tag erwischt etc.) viel besser spielen kann. Genauso kann es natürlich auch anders sein, wenn der Spieler ausnahmsweise mal einen sehr guten Tag erwischt hat. Läßt man den Spieler mehrfach mittrainieren, so hat man eine Leistungskurve, die im Durchschnitt den Leistungen auch tatsächlich entspricht. Erfahrungsgemäß hat sich gezeigt, daß man einen Spieler nach fünf oder sechs Trainingseinheiten sehr gut beurteilen kann. Über diese Umstände sollte man vorher allerdings mit dem Spieler (oder Eltern) sprechen.

Print Friendly, PDF & Email

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*