Beziehungsebenen

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Verhältnis zwischen Torwart und Trainer

Eine besondere Beziehung ist oftmals das Verhältnis zwischen Torwart und Trainer. Geduld, Vertrauen und persönliches Interesse sind wichtige Aspekte hierzu. Meist genießt der Torwart das uneingeschränkte Vertrauen des Trainers und die beiden können sich aufeinander verlassen. Im Sport wird der jugendliche Torwart von der Person geprägt, die sich in besonderer Weise um ihn gekümmert. Deshalb sollte das gegenseitige Interesse auch über den sportlichen Bereich hinausgehen. Beim Umkleiden in der Kabine, während den Pausen oder bei Fahrten lassen sich ungezwungene Gespräche über Hobby, Schule, Beruf oder sonstige Dinge führen. Dabei läßt sich auch abklären, was Torwart oder Trainer am Training ge- oder mißfällt und welche Vorstellungen jeder hat. Auch die Emotionen des Torwarts können durch ein gutes Verhältnis besser erkannt werden, denn mit entscheidend für ein gutes Training sind auch Stimmungs- und Gefühlslage des Torwarts.

Von Vorteil ist es, wenn ein (Torwart-)Trainer in seiner Fußballerlaufbahn die Erfahrung als Torwart gemacht hat. Über das Training hinaus muß er auch das Auftreten des Torwarts gegenüber anderen Spielern beobachten. Er sollte dem Torwart durch Gespräche, Lob, Verdeutlichen der eigenen Stärken, Schutz vor ungerechtfertigter Kritik so viel Selbstvertrauen mitgeben, daß dieser sich seines Auftretens bewußt wird und damit die Mannschaft positiv beeinflußt. Der Trainer muß auch das Temperament seines Schützlings steuern, indem er ihn beruhigt oder anstachelt. Wenn diese Basis gegeben ist, können Trainer und Torwart gemeinsam Trainingseinheiten erarbeiten oder der Torwart kann zumindest Einfluß auf die Trainingsinhalte nehmen. Durch das aufgebaute Vertrauen lassen sich im Training Übungen umsetzen oder Neuerungen einführen, die sonst auf Unverständnis führen würden. Der Trainer muß genauso hundertprozentig hinter dem Training stehen wie der Torwart – nur so ergeben beide ein optimales Team.

Folgende Faktoren können das Vertrauen zwischen Torwart und Trainer teilweise erheblich beeinträchtigen:

  • Nichtbeachtung des Torhüters durch den Trainer durch Konzentration auf die Feldspieler
  • Training mit nutzlosen Übungen (vgl. dazu auch schlechtes Training)
  • dauerndes Hinweisen auf Fehler im Torwart-Spiel; ein Torhüter benötigt Unterstützung, Vertrauen und Rehabilitationschancen

Verhältnis zwischen Torwart und Mannschaft

Ebenfalls von Bedeutung ist das Verhältnis zwischen Torwart und Mannschaft, da der Torwart mit seiner Leistung oftmals über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. Durch das geringe Auftreten und das Vertrauen des Trainers hat der Torwart in der Mannschaft in der Regel eine wichtige Stellung. Diese wird meist auch durch Leistung bestätigt oder Trainer und Mannschaft müssen durch Leistung überzeugt werden. Der Torwart ist für viele Ansprechpartner und Respektperson. Wenn auch manchmal mit Vorurteilen behaftet oder als “Spinner” bezeichnet, wird er von der Mannschaft meistens voll akzeptiert. Auf dem Spielfeld haben die anderen seinen Anweisungen zu folgen, was bereits im Training geübt werden sollte. In der Mannschaftshierarchie ist der Stammtorhüter meist weit oben angesiedelt und führt durch sein Verhalten die Mannschaft mit. Sein Auftreten wird oft von anderen Spielern übernommen, was Folgen zeigt: Wenn vom Torwart Ruhe und Stärke ausstrahlen, dann überträgt sich das auch auf die anderen. Es stärkt die eigene Moral und flößt gleichzeitig dem Gegner Respekt ein.

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