Wer alles für das kommende Spiel getan hat und sich nach bestem Wissen und Gewissen persönlich und als Mannschaft mit dem Trainer vorbereitet hat, wird seine Hoffnungen nicht an ein Maskottchen o. ä. klammern. Der Verstand wird das bestätigen. Doch die meisten Sportler sind in irgendeiner Weise abergläubisch. So will der eine Spieler immer als Letzter das Spielfeld betreten oder zieht den linken Fußballschuh immer zuerst an oder muß in der Kabine immer an demselben Platz sitzen. Die Vorstellungen sind vielfältig. Weil es für niemanden bestimmbar ist (Zukünftiges kann man nun mal nicht planen!), sucht sich ein jeder in seiner Unsicherheit irgendetwas, was ihm noch helfen könnte. Und in solchen Situationen greift man u. a. gerne auf Altbewährtes zurück, indem man z. B. das gleiche Trikot des letzten gewonnenen Spiels anzieht oder auch die Fußballschuhe nicht putzt, weil man das letzte Mal damit ein Tor geschossen hat. Das alles soll dann unabhängig von uns wirken.
Solch magisches Denken wird immer im Zusammenhang mit Erfolgs- bzw. Mißerfolgsdenken auftreten. Natürlich weiß jeder Sportler, daß ein Talisman nicht den Ausschlag für das entsprechende Spiel geben kann. Lediglich will der Spieler sich selber dadurch Mut zusprechen, daß er einen solchen Talisman besitzt. Wenn es einmal im Verlauf des Spiels kritisch werden sollte, dann könnte das Übernatürliche den Ausschlag geben. Diese Technik bringt für die augenblickliche Situation mit Sicherheit eine Erleichterung. Auf der anderen Seite birgt das auch Gefahren, wenn der Sportler bei Mißerfolg alles auf die übernatürlichen Kräfte schieben kann. Dadurch wird dann verhindert, daß der Sportler sich mit den eigentlichen Fehlern auseinandersetzt und so vielleicht etwas aus diesem verlorenen Spiel mitnimmt, um beim nächsten Mal besser vorbereitet zu sein.
Die o. g. Verhaltensweisen sind in allen Alters- und Spielklassen vorhanden. Unabhägig davon ist auch, ob es sich um eine Einzel- oder Mannschaftssportart handelt. Man wird z. B. bei einer Bambini-Fußballmannschaft genauso fündig wie bei einer Eishockey-Mannschaft der NHL und auch der Schwergewichtsweltmeister im Boxen wird immer wieder gewisse Rituale einhalten. Diese nehmen jedoch mit zunehmendem Alter ein wenig ab.
Alle Sportler wollen dadurch nichts unversucht lassen und alles getan haben, was ihnen vielleicht in irgendeiner Weise helfen kann.
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