Schiedsrichter-Fehlentscheidungen

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Sicherlich treffen Schiedsrichter häufig Fehlentscheidungen. Schiedsrichter sind oft indiskutabel … genau wie jeder einzelne Spieler! Wieviele Fehler macht ein Spieler in jedem Spiel? Wie oft gibt er haarsträubende Fehlpässe, die den Trainer im Schlaf verfolgen – aber der Schiri ist ein „Alptraum“. Wieviele 100%ige Chancen hat ein Spieler schon vergeben – aber den Schiri nennt er „eine Pfeife“. Wie oft treffen Trainer Fehlentscheidungen, indem sie schlecht wechseln oder die falsche Taktik wählen! Aber wehe, wenn der „Stümper“ ein Foul übersieht oder ein Einwurf falsch gegeben wird.

Schiedsrichter sind wirklich arm dran. Sie können ein ganzes Spiel souverän und fehlerlos leiten, während die beteiligten Teams unzählige Ballverluste produzieren. Werden sie dafür gelobt? Aber wehe, sie treffen drei Sekunden vor Schluß nach zwei Stunden höchster Belastung (Schiris müssen übrigens immer „durchspielen“) eine – vermeintliche – Fehlentscheidung: Dann ist die Jagd eröffnet. Man kann sich eigentlich nur wundern, daß es noch so viele Personen gibt, die sich, gegen jede Vernunft, immer wieder diese Pfeifen in den Mund stecken, um ihre Mitmenschen – mittels eines einzigen harmlosen Luftstoßes – zu erstaunlicher verbaler Kreativität zu animieren.

Schiedsrichter sind auch nur Menschen. Und kein Schiedsrichter der Welt wird jemals eine Entscheidung zurücknehmen, weil er angemeckert oder gar beschimpft wird. Ganz im Gegenteil: Ein Schiri ist keine Maschine, seine Emotionen fließen zwangsläufig mit in seine Entscheidungen ein. Mit unsachlicher Kritik bringt man ihn nur gegen sich auf und erreicht mit Sicherheit, daß er in Zweifelsfällen gegen einen entscheiden wird. Dann beschwert man sich noch mehr, erhält eine Gelbe Karte und konzentriert sich nicht mehr auf das eigene Spiel, sondern auf den Schiedsrichter, bringt Unruhe in die gesamte Mannschaft … und verliert. Gerade schlechte Spieler suchen die Ursache für ihr eigenes Versagen immer wieder beim Schiri. Ein guter Spieler rechnet damit, daß Fouls und andere Regelübertretungen manchmal übersehen werden.

Selbst wenn man überzeugt ist, daß die Schiedsrichter ein Spiel absichtlich verpfeifen – werden sie etwa besser, wenn man sich aufregt und sie beschimpft? Im Gegenteil! Das Gemecker wird immer zum Bumerang. Also: Immer ruhig bleiben, sich auf das Spiel konzentrieren und versuchen, trotzdem zu gewinnen.

Ein Trainer muß in dieser Beziehung ein absolutes Vorbild sein. Man kann nicht erwarten, daß die Spieler ruhig und konzentriert bleiben, während der Trainer wie ein HB-Männchen an der Seitenlinie herumspringt und sich über die Schiris aufregt – ganz abgesehen davon, daß er vor lauter Ärger den Überblick über das Spielgeschehen und die Leistungen seiner eigenen Spieler verliert. Man muß mit schwachen Schiedsrichterleistungen genauso rechnen, wie man mit schwachen Spielerleistungen rechnen muß!

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